Donauradtour massiv (15.-23. Juli 2003)

Sökö / Manfred Kabuffke

Donauquelle
Schwäbische Alb
Radweg
Ulm
Gegend
Kloster Weltenburg
Schleppschiff
Donaujungfrau
Österreich
Donaufähre
Österreich
Österreich
Wien
Hainburg
Bratislava
Obwohl die Deutsche Bahn zu 93% ihre Ziele pünktlich erreicht, trafen wir erst am 15. Juli 2003, einen Tag später, mit dem ersten Zug in Donaueschingen ein. Die Donau entspringt hier aus Brigach und Breg. Donauversinkung
Schwäbische Alb
Burg
Isaar Einmündung
Gegend
Befreiungshalle Kehlheim
Tempel Walhalla
Grenze BRD-Österreich
Österreich
Abbach
Österreich
Tulln
Donaustauwerk
Bratislava
1.Tag: Donaueschingen - Tuttlingen - Beuron - Mengen (119,55 km mit 20,29 km/h)
Nach intensiver Ablichtung der vermeintlichen Donauquelle im Königlichen Schlosspark vom Wilhelm, startete der Wahnsinn dann 9:30 Uhr. Die Fahrt führte vorbei an der Donauversickerung, einem Teilstück auf dem die Donau ca. 12 km unter der Erde verläuft, und weiter durch die Schwäbische Alb über Tuttlingen und Beuron nach Mengen. Auf der, so wie wir meinten, schönsten Etappe schlängelt sich der noch junge Fluss durch eine einzigartige Felslandschaft, die sich einige hundert Meter nach oben erstreckte. Die Radwege bestehen vorwiegend aus feinem Schotter und Split, der die Kette schnell schwarz werden lässt und leichten Anstiegen.
2.Tag: Mengen - Ulm - Weißingen (120,99 km mit 20,77 km/h)
Der 2. Tag wurde mit ca. 678°C nicht kühler als der Erste. Im Gegenteil, der Sonnenbrand beim Kollegen Gröschel, der sich ausschließlich in meinem Windschatten aufhielt, ging nun langsam ins Purpurne über, wobei sich einige großflächige Hautpartien bereits abzuschälen begannen. Diese Etappe zeichnete sich, wie die Folgenden auch, durch ebene Wege aus, die nunmehr öfter parallel zu Ortsverbindungsstrassen verliefen und man der Donau selbst nicht immer ansichtig blieb. Schatten gab es kaum, dafür aber ein heftiges Sommergewitter mit starkem Wind einige Kilometer hinter Ulm.
3.Tag: Wießingen - Oflingen (24,75 km mit 18,74 km/h)
Nachdem uns am Abend des Vortages Eingeborene voller Mitleid eine Bleibe angeboten hatten, war der Regen scheinbar vorüber. Scheinbar hieß in diesem Fall, einige Minuten nach unserer Abfahrt begann es erneut stark zu regnen. Diesen doch negativen Umstand nutzten wir, um im Baumarkt einen bequemeren Sattel für mich zu erwerben, da das Sitzfleisch bereits nach 2 Tagen wund war. Allerdings schlossen wir diese Tagestour alsbald nach einer Hundeattacke und halb durchnässt nach 25 km in einem Hotel hinter Günzburg ab.
4.Tag: Oflingen - Ingolfstadt - Staubing (163,96 km mit 22,4 km/h)
Das Wetter war schön und der Wille stark, die verlorenen Kilometer aufzuholen. - Die Radwege durchwachsen, d.h. sandiger Schotter, Ortsverbindungsstrassen mit mittleren Anstiegen bei denen körperliche Anstrengung erforderlich war und schattige Trassen direkt am Ufer der Donau waren für diese Etappe charakteristisch. Durch Donauwörth, Neuburg und Ingolstadt wurden daraus schließlich 164 Tageskilometer mit anschließender Abkühlung im Badesee.
5.Tag: Staubing - Kehlheim - Regensburg - Pondorf (122,67 km mit 20,99 km/h)
Zeitiges Aufstehen, sichert viele Tageskilometer - dieses Motto stets vor Augen, standen wir 8:15 Uhr vor dem "Donaudurchbruch" am Kloster Weltenburg, kein Radweg nur die Fähre, die erst ab 10:15 Uhr fuhr. Also die Bundesstrasse nach Kehlheim stark bergan und anschließend mit 61 km/h Spitze bei vollem Gepäck bergab. - Bilanz: Der Vorderradnabendynamo vom Meister Gröschel wurde noch lauter als ohnehin schon. Das Wechseln des kompletten Vorderrades, das Abschicken mit der Post und noch einmal die Reparatur des Plattfusses zwang uns 2 h in Kehlheim, am Fuße der Befreiungshalle, zu verweilen. Auf Schotter- und Asphaltradwegen auf dem Damm der Donau ließen wir trotzdem noch Regensburg und Walhalla an diesem Tag hinter uns.
6.Tag: Pondorf - Erlau (145,19 km mit 22,42 km/h)
Am 6. Tag, an dem das Wetter bzw. die Sonne wie immer unerträglich auf der Rübe stach, hatten wir leichte Startprobleme die Route zu finden und so trug es sich zu, dass wir in der Stadt mit passenden Namen "Bogen" vom Wege abkamen und einen Umweg von insgesamt 20 km fuhren. Trotz dessen erreichten wir, auf der von Gegenwind geprägten ebenen und staubigen Etappe, entlang des Bayrischen Waldes, Passau und damit fast die Landesgrenze. Da wir beide wohlhabende Elemente des plebiszitären Elements waren und noch sind, erlaubte es uns unser Nettoeinkommen wieder ein Hotel zum Übernachten zu nutzen, obwohl diese Tatsache eher den überfüllten Pensionen geschuldet war.
7.Tag: Erlau - Grenze zu Österreich - Linz - Grein (153,05 km mit 23,65 km/h)
Endlich raus aus Deutschland und rein nach Österreich, wo das neueingeführte Einwegpfandsystem nicht mehr griff. Die wohl höchstfrequentierte Strecke Passau - Wien glich einer Autobahn für Radfahrer. - Nur ebene Asphaltstrassen entlang des, sich durch bewaldete Hügelketten, die Schatten spendeten, schlängelnden, Flusses. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23,65 km/h und einigen Flussüberquerungen ging es hier durch Aschach und Linz bis nach Grein.
8.Tag: Grein - Tulln (146,48 km mit 23,63 km/h)
Ebenso wie am Vortag, etwas weniger Schatten, kamen wir hier gut voran. Ein kleiner Aufenthalt bei Reno, um meine durchgebrochenen Turnschuhe Größe 50 gegen neue Sandalen Größe 47 austauschen war dringend notwendig geworden, da der Kollege selbst immer nur im Windschatten fuhr. Ein Stück Autobahn, so wie es schein, bei Krems über die Donau war auch mit dabei. Alles in allem konnten wir einen Gastronom in der ausgebuchten Theaterstadt Tulln dazu bewegen, ein Nachtquartier herauszurücken.
9.Tag: Tulln - Wien - Grenze zur Slowakei - Bratislava (133,52 km mit 21,75 km/h)
Der letzte Tag führte gleich durch 2 Hauptstädte, durch Wien, wo uns die Rasensprengeranlagen jagten und Bratislava (Pressburg). Nach einem mittleren Regenschauer zw. Wien und Hainburg begab es sich, dass auf einem kilometerweit einsehbaren Dammradweg entgegenkommende polnische Touristen offensichtlich die Fähigkeit besaßen im Fahren zu schlafen. Wie auch immer, zumindest traf es den Herrn Gröschel hinter mir beim Frühstücken wie ein Uhu beim urinieren. - Fazit: Sein Vorderrad, konnte mit Körpergewicht wieder so hingebogen werden, dass es sich bei abgeklemmter Bremse wieder "drehte". Die Infrastruktur hier im Grenzbusch war denkbar schlecht und so musste das Rad bis in die slowakische Hauptstadt durchdrehen. Ein weiteres Happening war die Beschaffung von Fahrkarten bzw. das Finden des Bahnhofes in einer Stadt die noch sehr vom Sozialismus geprägt ist und deren Bewohner neben Deutsch und Englisch auch kein Russisch verstehen.
Alles in allem wurden mit Umwegen u.ä. ca. 1130 km an der Donau zurückgelegt. Rechnet man den Regentag heraus so ergibt sich 1105 km in 8 Tagen => ca. 138 km/d mit vollem Gepäck in der schönen warmen Sonne auf einen der schönsten Radwege Mitteleuropas.
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